Botrytis erkennen und vermeiden
Wissenwertes von Lucas Jansen von der Floweracademy.NL
Botrytis cinerea, im Blumenhandel auch als Grauschimmel bekannt, ist einer der häufigsten Schadpilze, die Schnittblumen und Topfpflanzen befallen. Für professionelle Floristen ist es entscheidend, die Symptome rechtzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen. In diesem Beitrag erhalten Sie umfassendes Fachwissen über Botrytis – von der Entstehung über typische Anzeichen bis hin zu bewährten Präventionsmaßnahmen im Floristikalltag.
Was ist Botrytis und woran erkennt man es?
Botrytis ist ein Pilz, dessen Sporen sich über die Luft verbreiten und sich auf Knospen, Blüten, Blättern und Stängeln absetzen. Die Sporen selbst sind in der Regel harmlos, doch unter feuchten Bedingungen beginnen sie zu keimen. Die Folge: Eine Infektion, die sich schnell ausbreiten kann – vor allem bei beschädigten oder geschwächten Pflanzenteilen.
Floristen erkennen den ersten Befall oft an braunen Flecken (auch Pockennarben genannt) oder schwarzen Sprenkeln. Daraus entwickelt sich ein typischer graubrauner Pilzflaum, der sich besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit und warmen Temperaturen rasch ausbreitet. Je wärmer das Umfeld, desto schneller schreitet der Pilz voran.
Ein häufiges Einfallstor für Botrytis sind Pflanzenreste, organischer Abfall oder Schnittblumen mit beschädigten Blüten. Finden die Sporen ausreichend Feuchtigkeit, entsteht aus der unsichtbaren Spore innerhalb kurzer Zeit sichtbarer Schimmel – und es entstehen Millionen neuer Sporen, die sich wiederum im gesamten Geschäft oder Lagerraum verteilen können.
Heyl setzt deshalb auf höchste Hygienestandards: Unsere Blumen werden vor dem Verpacken trocken geblasen, um jegliche Restfeuchte zu vermeiden – ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt im Kampf gegen Botrytis.
Wie lässt sich Botrytis zuverlässig vermeiden?
Sauberkeit und Trockenheit – das sind die beiden wichtigsten Prinzipien zur Vorbeugung von Botrytis im Blumenladen oder im Kühlhaus. Denn nur wenn die Lager- und Verkaufsflächen hygienisch sauber und gut belüftet sind, lassen sich Sporen wirksam eindämmen.
1. Optimale Lagerbedingungen schaffen
Blumen sollten direkt nach der Anlieferung in einem Raum gelagert werden, der gut gelüftet ist und eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 80 % aufweist. Kondenswasser auf Vasen, Eimern oder Pflanzenverpackungen muss unbedingt vermieden werden. Achten Sie zudem darauf, dass kein Wasser auf den Arbeitsflächen stehen bleibt – Feuchtigkeit ist der Nährboden für Botrytis.
2. Zellophanverpackung kontrollieren
Ein häufiger Fehler im Verkaufsalltag: Zellophan, das zu eng an den Blüten anliegt. Besonders bei reiferen Blumen kann sich darin Kondenswasser bilden. Ziehen Sie daher das Zellophan etwas herunter oder entfernen Sie es ganz, wenn die Blumen längere Zeit in der Verkaufsstelle verbleiben. Die „Blume braucht Luft“ – das ist bei der Botrytis-Prävention wörtlich zu nehmen.
3. Richtig gießen – von unten!
Auch beim Gießen lässt sich Botrytis vermeiden: Blätter und Blüten dürfen nicht nass werden. Gießen Sie Ihre Pflanzen deshalb von unten. Vor allem blühende Pflanzen, Hochzeitssträuße und Trauergestecke dürfen niemals nass gespritzt werden. Gerade bei wärmeren Temperaturen reicht oft schon ein einzelner Fehler, um innerhalb von 1–2 Tagen erste braune Flecken durch Botrytis zu riskieren – ein ungewollter Start in die Ehe oder ein unschöner Moment bei einem Abschied.
Fazit: Botrytis früh erkennen und gezielt vorbeugen
Botrytis ist ein ernstzunehmender Feind der Schnittblumenqualität – doch mit dem richtigen Wissen und konsequenter Hygiene lässt sich der Schaden deutlich reduzieren. Erkennen Sie die Anzeichen wie braune Flecken oder Pilzflaum frühzeitig, achten Sie auf trockene Lagerung, entfernen Sie feuchte Verpackungen rechtzeitig und informieren Sie auch Ihre Kunden über die richtige Pflege.
Heyl unterstützt Sie als Florist dabei mit hochwertigen Produkten, präziser Logistik und praktischen Pflegetipps – damit Ihre Blumen in bester Qualität beim Kunden ankommen.
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