Blumenreifegrad verstehen: So sichern Floristen die beste Qualität
Von Lucas Jansen, Floweracademy.NL
Der Begriff Blumenreifegrad spielt im Handel mit Schnittblumen eine zentrale Rolle. Entscheidend ist nicht nur das optische Erscheinungsbild, sondern vor allem der Entwicklungsstand der Blüte zum Zeitpunkt des Schnitts. Der richtige Blumenreifegrad wirkt sich unmittelbar auf die Haltbarkeit und Qualität der Blume aus und beeinflusst damit die Zufriedenheit Ihrer Kunden.

Warum der Blumenreifegrad so wichtig ist
Der Blumenreifegrad beschreibt das Stadium der Blüteentwicklung beim Schnitt. Ist eine Blume zu jung, wird sie sich möglicherweise nicht mehr vollständig öffnen. Ist sie zu reif, verkürzt sich ihre Haltbarkeit deutlich. Für den Fachfloristen bedeutet dies: Die Auswahl von Blumen im passenden Reifegrad ist entscheidend, um Arrangements mit einer langen Lebensdauer und optimaler Blüte zu erstellen.
Blumen, die entweder zu früh oder zu spät geschnitten werden, bringen erhebliche Risiken für die Qualität mit sich. Ziel ist es, den Punkt zu treffen, an dem sich die Blume beim Kunden in voller Pracht entfaltet, ohne vorher einzuknicken oder ihre Vitalität zu verlieren.
Unterschiede bei verschiedenen Blumenarten
Nicht alle Blumenarten sollten im gleichen Entwicklungsstadium geschnitten werden. Je nach Art gibt es unterschiedliche Anforderungen:
- Rosen, Chrysanthemen, Nelken:
Diese Sorten vertragen einen weiter fortgeschrittenen Schnitt. Sie dürfen bereits teilweise geöffnet sein, da sie sich beim Kunden nur noch geringfügig weiterentwickeln. - Freesien, Gladiolen, Lilien:
Diese Blumen werden idealerweise in einem früheren Stadium geerntet, wenn die Knospen geschlossen oder nur leicht geöffnet sind. Beim Endverbraucher entfalten sie dann ihre volle Blüte. - Tropische Blumen wie Heliconien oder Strelitzien:
Diese Arten reifen nach dem Schnitt kaum noch weiter. Daher erfolgt der Schnitt bei nahezu vollständiger Blütenöffnung.
Floristen sollten sich bewusst sein, dass jede Art ihre eigene Dynamik im Reifeprozess hat und entsprechend eingekauft werden sollte.
Das richtige Schneiden: Technik und Zeitpunkt
Der Zeitpunkt des Schnitts ist genauso wichtig wie die Technik selbst.
Ein sauberer, schräger Schnitt vergrößert die Wasseraufnahmefläche des Stiels und erleichtert den Transport von Wasser und Nährstoffen in die Blüte. Wird der Stiel gequetscht oder unsauber angeschnitten, können Luftblasen in die Leitungsbahnen eindringen und die Wasseraufnahme blockieren.
Einige Aspekte, die beim Schneiden beachtet werden sollten:
- Schneidewerkzeuge:
Messer und Scheren müssen stets scharf und sauber sein, um eine Quetschung der Zellstruktur zu vermeiden. - Schnittwinkel:
Der Stiel sollte schräg angeschnitten werden, möglichst unter einem Winkel von etwa 45 Grad. - Pflege nach dem Schnitt:
Nach dem Schneiden sollten Blumen unmittelbar ins Wasser gestellt werden. Verzögerungen führen zur Austrocknung der Stielenden.
Insbesondere bei empfindlichen Arten wie Gerbera ist darauf zu achten, den Stiel nicht zu beschädigen. Bei holzigen Stielen wie Rosen empfiehlt sich ein zusätzlicher Anschnitt oder ein leichtes Aufspalten.

Transport und Lagerung
Auch die beste Schnitttechnik nützt wenig, wenn die Transport- und Lagerbedingungen nicht stimmen.
Kälte, Hitze oder starke Temperaturschwankungen beeinflussen den Reifeprozess negativ.
Eine konstante Kühlung, die Vermeidung von Zugluft und eine sachgemäße Handhabung sind entscheidend dafür, dass die Schnittblumen ihren Weg vom Erzeuger bis zum Endverbraucher ohne Qualitätseinbußen überstehen.
Heyl legt deshalb großen Wert auf eine kontrollierte Kühlkette und kurze Transportwege, um die Qualität der Blumen bestmöglich zu erhalten.
Worauf sollten Floristen beim Einkauf achten?
Beim Einkauf sollten Floristen auf verschiedene Qualitätsmerkmale achten:
- Blütenöffnung:
Die Blüte sollte im passenden Stadium sein – weder zu geschlossen noch zu weit geöffnet. - Farbintensität:
Klare, satte Farben deuten auf Frische und korrekten Reifegrad hin. - Stielqualität:
Der Stiel muss fest und elastisch sein, nicht weich oder verschrumpelt. - Blattzustand:
Gesunde, grüne Blätter sind ein zusätzliches Qualitätsmerkmal.
Floristen, die diese Details beachten, können ihren Kunden qualitativ hochwertige Sträuße anbieten, die sowohl optisch überzeugen als auch lange Freude bereiten.
Der Einfluss auf die Haltbarkeit beim Endkunden
Der Erfolg eines Floristen bemisst sich nicht zuletzt daran, wie lange seine Sträuße beim Kunden halten.
Wird der Blumenreifegrad richtig berücksichtigt und die Schnittblumen sorgfältig verarbeitet, können Blumenarrangements über eine Woche lang frisch und ansprechend bleiben.
Eine falsche Einschätzung des Reifegrades oder unsachgemäße Pflege dagegen führt oft zu kürzerer Haltbarkeit und enttäuschten Kunden.
Wer als Florist Wert auf Qualität legt, sollte daher den Reifegrad der Blumen immer im Blick behalten und den Umgang mit Schnittblumen als festen Bestandteil seiner Fachkompetenz verstehen.
Zusammenfassung
Der Blumenreifegrad ist ein Schlüsselfaktor für die Qualität und Haltbarkeit von Schnittblumen.
Er beeinflusst maßgeblich die Kundenzufriedenheit und letztlich den geschäftlichen Erfolg. Durch die Auswahl von Blumen im richtigen Entwicklungsstadium, eine fachgerechte Schnitttechnik sowie optimale Lager- und Transportbedingungen sichern Floristen höchste Qualitätsstandards.
Heyl unterstützt seine Kunden dabei mit einem gezielten Sortiment und umfassendem Qualitätsmanagement.
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